Deutschland und die Welt
22.03.2024 - 16:25 Uhr
OnetzPlus

Meinung: Herz, Emotion, Tradition: Fremdwörter für den DFB

Ab 2027 ist der US-Gigant Nike Ausrüster des DFB. Das Aus für Adidas ist ein großer Fehler, meint Frank Werner.

Kommentar von Frank Werner
Kapitän Lothar Matthäus (l) und Stürmer Rudi Völler strecken jubelnd eine Faust hoch. Die deutsche Fußballnationalmannschaft gewinnt am 8.7.1990 im Olympiastadion von Rom das Endspiel der Fußball-WM gegen Argentinien mit 1:0.

Diese Koalition ist schon skurril: Von Ministerpräsident Markus Söder bis hin zu Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck wird dem DFB mangelnder Patriotismus vorgeworfen. Adidas steht ab 2027 im Abseits, Nike wird der Ausrüster für die deutschen Fußballteams. Aus wirtschaftlicher Sicht ist der Deal sicherlich nachvollziehbar. Wer würde schon ernsthaft bei der doppelten Geldmenge nicht gewaltig ins Grübeln kommen?

Doch werden einige Faktoren außen vor gelassen, die beim Sport - und vor allem beim Fußball - unbezahlbar sind: Herz, Emotion, Tradition. Drei Attribute, die genauso wie die drei Streifen zur Nationalmannschaft gehören. Vier WM-Titel in 70 Jahren Partnerschaft, Triumphe und Küsse auf die Trikots. Adidas war immer dabei. Im Schlamm oder in praller Sonne. Auch bei den Pleiten der letzten Jahre - egal ob bei den Frauen oder Männern.

Der DFB hat jegliches Feingefühl verloren. Ob es der Zeitpunkt der Entlassung von Hansi Flick war oder jetzt die Bekanntgabe des Ausrüsters-Bebens kurz vor den letzten Testspielen der Heim-EM. Proteste statt Begeisterung, die Fans werden ihrer Ablehnung gegenüber den Funktionären aus Frankfurt freien Lauf lassen. Julian Nagelsmann hat im ganzen Druck um Aufstellungen und Ergebnisse eine ganz neue Baustelle bekommen.

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